Steckbrief

Fotos

Über Otis

Otis´ Geschichte mit uns begann im Herbst 2001 bei einer Rettungshundetrümmerprüfung, bei der er in einem Kofferraum saß - damals 1,5 Jahre alt.

Es ging die Info rund, dass er zu vermitteln sei. Vor Ort wurde er für den Zoll getestet. Nach sechs Stunden Kofferraum stand ihm der Sinn aber mehr nach den Menschen, die ihn riefen, als nach dem Ball, der im Baum hing. Er zeigte den Ball zwar an, machte aber keine Anstalten, näher an ihn heran zu kommen. „Nicht tauglich!“ lautete schnöde das Urteil.

Wir nahmen ihn mit, er trabte bereitwillig neben uns her und sah sich nicht einmal mehr um...
Dennoch war die erste Zeit mit ihm alles andere als leicht. Er war extrem selbstständig und ungebunden. Über die Arbeit in der Rettungshundestaffel wurde aus Andy und ihm ein Team.
Otis ist ein absoluter Ein-Mann-Hund, vielleicht auch gerade wegen seiner besonderen Geschichte. Er ist in tiefster Verbundenheit Andys Partner, das Band zwischen den beiden hat etwas Magisches.

Mit Apportieren hat der Braune absolut nix am Hut. Suchen und retten, das ist sein Ding. Für Andy natürlich... Dabei wird er im Laufe der Jahre immer besser.

Otis ist personifizierte Souveränität außer, es kommt ein fremder Hund entgegen. Der wird (wenn wir nicht schneller sind...) mit lautem Geheul freudig bestürmt. Albern und hemmungslos benimmt er sich ebenfalls in schmodderigen Schlammkuhlen und Pfützen. Schwimmen hingegen ist etwas für die anderen außer, man kann damit ein nettes Mädchen beeindrucken....

Otis geht Streit nicht nur aus dem Weg er hat ihn einfach niemals nötig. Andys großer Brauner ist klar der Chef in unserem Rudel.

Er ist angekommen und hat seinen Frieden gemacht.
Dementsprechend gelassen trabt er durch die Welt.

Es ist schön, euch alle hier zu sehn; durch dieses Ereignis geeint. Ich weiß, ihr wolltet diesen Weg nicht gehn, ich sehe, dass der ein oder andere weint. Vergießt keine Tränen, erinnert euch heiter, an unsre gemeinsame Zeit. In euren Herzen lebe ich weiter, hinterließ diese Zeilen euch zum Geleit. Mir geht’s jetzt gut, ich bin dankbar für alles; für jeden gemeinsamen Schritt. Wollt ihr mich sehn, so schließt die Augen. Wollt ihr mich hörn, so lauscht dem Wind. Wollt ihr mich sehn, schaut in die Sterne. Wollt ihr mich hörn, kommt an den Fluss. Ich liebte Wälder, die Berge und das Meer, die Sonne, die durch die Nebelwand dringt, mit ihrem Schein die Seele wärmt, alle Ängste und Zweifel bezwingt. Hab mein Leben gelebt, geliebt und gelitten, bekommen, verloren, genommen, gegeben, hab gelacht und geweint, mich versöhnt und gestritten, ich bin am Ziel und es war schön, dieses Leben. ... Wollt ihr mich sehn, so schließt die Augen. Wollt ihr mich hörn, so lauscht dem Wind. Wollt ihr mich sehn, schaut in die Sterne. Wollt ihr mich hörn, kommt an den Fluss. Soll ich ganz nah bei euch sein, schließt mich in euren Herzen ein, besucht mich hier an meinem Stein. -Schandmaul-

Wenn man eine derart lange Zeit mit einem Freund, einem Partner verbringt, dann beschleicht einen immer wieder und immer öfter der Gedanke, dass es einfach für immer so bleiben wird. Otis ist 15 Jahre und fast zwei Monate alt geworden, fast 14 Jahre davon durften wir an seiner Seite sein. Von ein paar Jugendsünden abgesehen, gab es wirklich niemals Anlass zur Sorge, Kummer oder gar Ärger. Entsprechend groß ist das Loch, das auch heute noch ist, nur die Trauerränder sind ein bisschen nach innen gewachsen. Am 10. Juni 2015 mussten wir Abschied nehmen von einem ganz großen, der uns Vorbild und Lehrmeister, Partner, Freund und Chef war. Wie gerne hätten wir noch so viel mehr Zeit mit ihm verbracht...